Teletext (kein Daumenkino)

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher.

Mein Vater sitzt müde vor dem Fernseher.

Mein Vater sitzt vor dem laut dröhnenden Fernseher.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher. Ich sitze neben ihm. Wir schauen Fußball.

Mein Vater sitzt vor dem Fernsehr. Der implodiert.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher. Ich spreche ihn an. Er hört nicht.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher und schläft. Ich erschrecke.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher. Eine Stimme aus dem Off erzählt eine Geschichte aus seinem Leben. Auf dem Bildschirm ist er als kleiner Junge zu sehen. Mein Vater lacht.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher. Ich stelle mich vor ihn und verdecke ihm die Sicht.

Meine Mutter sitzt vor dem Fernseher. "Ich spiele Papa", mault sie. Alle lachen. Mein Vater nicht.

Mein Vater sitzt vor dem ausgeschalteten Fernseher. Mein Vater strickt.

Ein Mann sitzt vor dem Fernseher. "Ich bin dein Vater", sagt er. Ich bin überrascht.

Mein sechs Meter großer Vater sitzt vor dem briefmarkenkleinen Schwarz- Weiß- Fernseher. Das sieht vielleicht doof aus.

Mein Vater sitzt im Schneidersitz vor dem Fernseher. Seine Beine schweben einen knappen Meter über dem Sessel. Der Fernseher schwebt auch.

Mein Vater sitzt auf dem pinken Sofa vor dem Fernseher.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher und schneidet einen Apfel in Achtel.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher und macht ein Erdmännchen nach. Die verblüffende Ähnlichkeit bringt die Besucher hinter dem Plexiglas zum Lachen.

Mein Vater sitzt vor dem Fernseher. Ein Trampeln, ein Dröhnen, eine Mustangherde rast über den Teppich, gefolgt von einer Handvoll Cowboys im Vollgalopp. "Ruhig Blut, Jungs-. Nicht übertreiben!" ruft mein Vater ihnen launisch hinterher.

Mein Vater sitzt immer vor dem Fernseher.

Mein Vater sitzt immer vor dem Fernseher. Heute nicht.

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